Chronik zur Geschichte der Gemeinde Dahlbruch. Berücksichtigt sind die damals selbstständigen Gemeinden Hillnhütten, Schweisfurth und die Winterbach, die seinerzeit auf eigenen Wunsch nach Dahlbruch eingemeindet wurden.
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1319
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8. März
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Die älteste Urkunde über eine Fläche der ehemaligen Gemeinde Dahlbruch ist laut Siegener Urkundenbuch von Dr. F. Philippi vom 8. März 1319. Graf Heinrich von Nassau tauscht hierbei mit dem Kloster Keppel ein Gut in der Breitenbach gegen die Kirche zu Wehbach, in der Nähe von Lützel (heute Wehbachtal). Hierbei werden auch Felder in der Heerlebach (heute Hörbach) genannt. Wahrscheinlich bestand Dahlbruch zu dieser Zeit noch nicht.
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1319
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Ein Bauernhof wird am Abhang des Krackertsberg urkundlich erwähnt, ob dies der Anfang von Hillnhütten war, ist ungewiss. Wörtlich heißt es ,,gut zu dem Vorwerke, da Krakruwer uffe wonde’’.
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1345
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21. August
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An diesem Tage wird zum ersten Mal die später nach Dahlbruch eingemeindete Ortschaft Winterbrecht, die heutige Winterbach urkundlich erwähnt. An diesem Tage schwört eine Familie Henkin Visil von der Winterbrecht das bittere Los, des gepfändeten Hofes in der Breitenbach. Sie bekundet dieses vor der Kirchengemeinde auf dem Ferndorfer Friedhof. Als Zeuge hierbei wird ein Tilo von Merklingkusen vermerkt. Es war bestimmt ein Einwohner aus dem, vermutlich im 30jährigen Krieg ausgestorbenen Ort Merklinghausen, dessen Wüstung heute zur Gemarkung Müsen zählt.
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1417
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Der Ortsteil Schweisfurth wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Und zwar wird unter den gräflichen Einkünften, es waren 3 Malter Korn und 7 Malter Hafer, der ,,hoff tzu Schweynsfort’’ genannt.
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1438
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Adelheid, die Tochter des Grafen Johann der 2. von Nassau mit der Haube, wird im Kloster Keppel aufgenommen. Sie bringt als Aussteuer den herrschaftlichen Hof zu Schweisfurth mit.
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Um 1450
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Im 15. Jahrhundert errichtete ein Gewerke Hilln eine Hütte. Es ist anzunehmen, dass durch diese Gründerfamilie der Ort den Namen Hillnhütten bekommen hat. Der Familienname Hilln ist nämlich 1571 in Müsen vorhanden gewesen.
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1461
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Von einem Gadert von der Sweynsvert wird berichtet.
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1461
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Im Schatzungsregister wird ein Hans zu Winterbrecht vermerkt.
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1463
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Von der Heinrichshütte zu Winterbach wird berichtet, dass sie 4 Jahre wüst gelegen hat.
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1467
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Der Name Dahlbruch wird erstmals erwähnt.
Anno (14)67 Hermanus Ylquart rechinschaff Inneman brechtzenden und zolle van dem brechmeister van Moyssen Item Hermans brech zom Dailbroche off der hogen Groben 8 foder steins, ye dat foder 11 ß, hait yme myn gnediger joncker 2 jere gefriget
Ubersetzt: Anno(14)67 Hermann Illequait Rechenschaft Einnahmen Bergzehnt und Zoll von dem Bergmeister von Müsen ebenso Hermann Berg zum Dahlbruch von der hohen Grube 8 Fuder Stein, je das Fuder 11 Schiling, hat ihm mein gnädiger Herr (gemeint ist Johann IV. Graf von Nassau) 2 Jahre gegeben.
Diese Renteirechnung von 1467/1468 befindet sich beim Nordrhein- Westfälischen Staatsarchiv in Münster.
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1480
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Eine Blashütte wird zum ersten Mal erwähnt. Es war ein Hüttenwerk mit Hochofen und vielen Kohleschuppen und Lagerstellen für Erzvorräte vorhanden. Aber auch eine Schlackenpoche und Sägemühle waren da. Zu dem Komplex gehörten auch zwei oberschlächtige Wasserräder. Hierzu waren oberhalb der Hütte nach der Winterbach zwei Hüttenweiher angelegt, in den jetzt mit dem Namen Hüttenwiese bezeichneten Wiesen. Die Hütte war, wie es bei allen Siegerländer Hütten der Fall war, im Besitz vieler kleiner Gewerke. Jeder Gewerke verhüttete seinen eigenen Eisenstein mit seinen eigenen Holzkohlen. Daher auch die vielen Schuppen.
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1504
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Der Name Dahlbruch tritt zum zweiten Mal in Erscheinung und zwar in Verbindung mit einer Blashütte ’’Auf dem Dahlbruch’’. Die Hütte stand einst auf dem Gelände, wo heute das Gebrüder-Busch-Theater und Haus Weiß, Hüttenweg 4, stehen.
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1519
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In diesem Jahr tagt das Freistuhlgericht an der breiten Eiche, auf dem heutigen Dornbruch, wegen einer Hoffrau aus der Winterbach. Die Frau wurde nach einer Ortsbesichtigung, da sie binnen der Landhecken, Grenze zwischen Siegerland und Sauerland, Kohlen gebrannt hatte, verurteilt.
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1563
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Dahlbruch hat eine Einwohnerzahl von 36 Seelen. Es waren 3 Wohnhäuser vorhanden und 63 Stück Rindvieh wurden gehalten. Es war ’’dr Hingern’’ (Standort Hausmeisterwohnung der Hauptschule) ’’dr Mttelste’’ (Augenarzt Stahl) und ’’dr Nerern’’ (Fritz Weber). Durch diese drei Gehöfte wird Dahlbruch auch heute noch von älteren Menschen im Volksmund Dreidorf genannt.
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1580
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Eine Barbara zu Schweisfurth wird von der Zunft der Massenbläser in Strafe genommen, weil sie auf der Blashütte ’’Zum Lohe’’ gehüttet hatte. Bereits 1577 hatte sie gelobt, sich das Blasen auf dieser herrschaftlichen Hütte gänzlich zu enthalten.
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1582
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Der Familienname Dahlbruch taucht erstmals in den Kirchbüchern auf.
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1599
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In diesem Jahr werden 2 Lehnsgüter aufgeführt, die im Besitz der Brüder Johann und Ludwig Schweis sind. Sie haben an einer Furt der damals breiten Ferndorf gelegen und dadurch den Namen Schweisfurth entstehen lassen.
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Vor 1600
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Hatte Ferndorf eine Kirchspielschule. Da Dahlbruch und die Schweisfurth nach Ferndorf eingepfarrt waren, konnten die Jugendlichen auf freiwilliger Basis in diese Schule gehen. Es gab keinen Schulzwang.
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Bis 1627
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Die Dahlbrucher wurden bis 1627 auf dem Ferndorfer Friedhof, der um die Kirche lag, beerdigt.
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1627
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Müsen, Dahlbruch, Winterbach, Merklinghausen und Schweisfurth werden von der Kirchengemeinde Ferndorf ausgepfarrt und Müsen wird mit den anderen Orten selbständige Kirchengemeinde. Auch die Toten werden ab diesem Zeitpunkt um die Müsener Kirche, es war damals noch eine Kapelle, beigesetzt. Zu dieser Zeit bis 1636 wütete die Pest im Ferndorftal und bescherte sehr viele Tote. Die Zahl war so groß, dass sie nicht mehr alle auf den Friedhöfen beigesetzt werden konnten und es wurde die Beisetzung auch auf dem eigenen Boden vorgenommen.
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1627
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Die Müsener Schule, die ab etwa 1600 bestand, wurde 1627 in eine Kirchspielschule verwandelt. Die Dahlbrucher und die Schweisfurther Kinder mussten nun im Winter in diese Schule, denn im Sommer war kein Unterricht.
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1743-45
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Der katholische Pfarrer zu Netphen beklagt sich bei der Regierung, dass die Reformierten von Hillnhütten ihr bisheriges Gefälle an Hafer, Brot und Hühnern zu zahlen verweigern und alles ihrem Prediger entrichten. Die Grenze der Kirchengemeinde Netphen war seinerzeit die Ferndorf. Somit gehörte alles was links der Ferndorf war zur Kirchengemeinde Netphen. Hillnhütten zählte auch dazu.
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Um 1750
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Dahlbruch und die Schweisfurth trennten sich vom Müsener Schulverband und versuchten eine eigene Schule zu gründen. Viele Jahre war kein eigenes Schulgebäude vorhanden. In Stephans Haus in der Hochstraße wurde eine Schulstube eingerichtet.
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1759
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23. August
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Es wurde erstmals ein schriftlicher Vertrag zwischen dem Stift und sämtlichen Lehnhofsleuten abgeschlossen, der die beiderseitigen Rechte und Pflichten festlegte. Alle früheren Pachtbedingungen beruhten auf mündlicher Vereinbarung. Als Erblehnsträger in Dahlbruch unterschrieben : 1. Johann Heinrich Jüngst, 2. Johann Franz Braun, 3. Johann Jakob Freudenberg, 4. Johann Georg Gläserner, 5. Hermann Braun’s Wittib und 6. Johann Georg Schreiber’s Wittib. Die beiden Frauen waren wie ausdrücklich erwähnt wurde, des Schreibens unerfahren und ein Nachbar hat für sie die Unterschrift gegeben. Aber auch 2 Männer aus der Winterbach, 4 von Hillnhütten und 2 von der Schweißfurth unterzeichneten als Lehnhofsleute.
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1769
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25 May
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’’Demnach des Prinzen Hoheit, dem Consistorial Secretario Schenk in Siegen. Die nachgesuchte Concession, einen Reckhammer auf dem Wasserfall bey Dahlbruch anlegen und betreiben zu dürfen, unter folgenden Conditionen gnädigst zuzustehen geruhet. a) dass noch abgehende Gehölz auswärtig anzuschaffen, b) durch den anzulegenden Teich oder Graben ineinander Schaden noch solchen Fischen, c) dieser zu errichtende Reckhammer den Teich oder das Wehr bey Hillnhütten, mit dem Loheschen Hüttenwerk zur Hälfte unterhalten, d) durch Anhalten oder Abwenden des Wassers eben gedachten herrschaftlichen Hüttenwerks keine Hindernisse machen. e) Der Reckhammer nur mit Steinkohlen getrieben, f) hauptsächlich Stahl darauf raffiniert, g) sothanes Stahl und Eisen nirgends als im Siegen’schen gekauft und endlich h) jährlich um Martini gleich, 6 Stüber Wasserzinsen an die herrschaftliche Kasse entrichtet werden soll. Als wird solches demselben zur Nachricht hiermit bekannt gemacht. Dillenburg, den 25. May 1769. Fürstliche Landesregierung hierselbsten gez. Spanknabe.
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1781
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Die Fürsten von Nassau wollten, wie es damals üblich war, den blauen Dunst verbreiten. Sie ließen deswegen auf der Schweisfurth eine Tabakfabrik bauen. Der Bestand dieser Fabrik war nicht von langer Dauer.
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1782
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Es kam zu einem beachtlichen und langen Gemeindebeschuss: ,, So notwendig es eines jeden Menschen Pflicht ist, vor Gott und den Menschen ein frommes Leben zu führen, so viel mehr ist es insbesondere rechtschaffener Eltern Pflicht, welchen Gott Kinder der Liebe geschenkt hat, dass sie dieselben zur Ehre Gottes und zum Nutzen der menschlichen Gesellschaft auferziehen sollen. Deshalb sollen auch für Kinder Pflanzschulen aufgerichtet werden, worin dieselben von geschickten Schulmeistern unterwiesen und ihnen die Anfangsbuchstaben von Gott und seinem Wort beigebracht werden usw.’’ Das Lesebuch war seinerzeit die Bibel. Die Gründung der Schule wurde durch die Unterstützung der nassauischen Landesfürsten ermöglicht. Nun begann erst die große Not. Die zehn Familien konnten bei ihrer großen Kinderzahl nicht noch zusätzlich einen Schulmeister ernähren. Folgende Notregelung wurde getroffen: ,,Der Schulmeister soll mit diesem angehenden 1872ten Jahre in jedes Haus gehen an die Kost drei Tage lang, sowohl bei dem der keine Kinder hat, als bei dem, der viele Kinder hat und zwar durch das ganze Jahr.’’ Die Familien mussten wiederholt an ihre Verpflichtungen erinnert werden.
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1784
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Das erste Schulhaus wurde in Dahlbruch auf dem heutigen Ernst-August-Platz gebaut. Ein Entwurf, den die Länderregierung in Dillenburg aber nicht genehmigte, sah ein zweistöckiges Gebäude vor. Im unteren Teil sollte ein gemeinschaftliches Backhaus angelegt werden. Das Schulgebäude wurde 1873 abgerissen.
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Um 1790
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Die Familie Braun hatte 24 Kinder (zwei Mütter ein Vater). Im Nachbarhaus Jüngst, wohnten 14 Kinder. Und die Familie des Faktors Wilhelm Freudenberg hatte 10-mal Kindtaufe. Es war eine kinderreiche Zeit in Dahlbruch
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1790
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6. April
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Der Dahlbrucher Reckhammer ging für einen Kaufpreis von 1600 Thalern in den Besitz des Gewerken Johannes Klein, Ferndorf. Dieser vererbte ihn wieder an seinen Sohn Adolf Klein, wohnhaft in Siegen.
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1798
bis
1803
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Aus einem Notizbuch von Johann Jochem geht hervor, dass er bei der Gemeinde Dahlbruch als Lehrer angestellt ist. Im Sommerhalbjahr fällt der Schulbetrieb immer noch aus, da die Kinder zu Hause helfen müssen. Er vermietet sich jedes Jahr neu, von Oktober bis April, also 7 Monate, bei einem Bauer. Der Lohn betrug im Jahre 1800 4 Rhtl. und ein Paar Schuhe. Die Zahlung erfolgte in unregelmäßigen Raten im Laufe des Sommers.
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1800
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Dahlbruch hatte 6 Wohnhäuser mit gleicher Familienzahl und eine bewohnte Ziegelhütte zu der aber kein Grundbesitz gehörte. In der Schweisfurth waren vier Wohnhäuser mit gleicher Familienzahl.
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nach 1800
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In Dahlbruch wurden mehrere Scheunen zu Wohnhäusern umgebaut und die Einwohnerzahl stieg.
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1815
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Dahlbruch hat eine Einwohnerzahl von 167.
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1817
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21. Juni
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Heftiges Gewitter über Dahlbruch. Die Wassermassen waren so groß, dass jedem Hauseigentümer 50 bis 60 Karren Erde weggespült wurde. Dem Peter Freudenberg vorm Henchen sind sogar 150 Karren mitgenommen worden. Der Schaden für Dahlbruch belief sich auf 1000 Reichsthaler. Nachdem es eine halbe Stunde geregnet hatte, kam das Winterbacher Wasser beim Hüttenweiher wie eine Walze über die Wiese.
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1824
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Die Gemeinde Hillnhütten schließt sich unter folgender Bestimmung der Schulgemeinde Dahlbruch an: “Für diese Teilnahme hat die Gemeinde Hillnhütten ein für allemal die Summe von einhundertzwanzig Gulden Handels Cours bar bezahlt.”
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1828
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In Hillnhütten entsteht die erste Gerberei. Besitzer waren die Familien Loos und Böcking.
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1830/35
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Es wurde die Chaussee, die heutige B 508, von Kreuztal ins Wittgensteiner Land gebaut. Für die Dörfer im oberen Ferndorftal, somit auch für Dahlbruch, gab es einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.
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1832
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Es wurden zwei weitere Gerbereien in Hillnhütten errichtet. Eine war im Eigentum der Familie Sapp, und die dritte gehörte Herrn August Klein.
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Um1833
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Auf den neu errichteten Kunststraßen wurden Barrierestellen mit Schlagbäumen errichtet. Im Gegensatz zu den damaligen Hohlwegen waren diese künstlich angelegt worden, daher auch der Name. Auch auf der Müsener Straße, bei der Ziegelbrennerei (heute Zahnarzt Grieb), wurde ein Schlagbaum gesetzt. Für jedes passierende Stück Vieh wurde ein Betrag erhoben. Fohlen, Kälber, Ziegen, Schweine und Schafe, die einzeln oder unter 5 Stück geführt wurden, waren gebührenfrei. Aber auch für Karren und Kutschen jeder Art musste bezahlt werden. Ackerbesitzer innerhalb ihrer Gemeindegrenze oder Feldmark waren gebührenfrei.
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1833/34
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Die Gewerken errichteten eine neue Blashütte, die alte war seit einiger Zeit schon niedergerissen worden. Der alte Ofen, der etwas weiter südöstlich stand, wurde noch mit drei Lederspitzbälgen betrieben und lieferte täglich 3000-4000 Pfund Eisen. Reichten die Aufschlagwasser bei starkem Frost nicht aus, musste der zuständige Gewerke ein paar Leute stellen, die von einem Blasebalg auf den anderen sprangen und so das Gebläse in Gang hielten. Mit dem neuen Ofen wurden täglich acht und später nach Erhitzung der Gebläseluft, zehn- bis zwölftausend Pfund produziert. Der Ofen war 26 Fuß (etwa 7,5 m) hoch und hatte ein Zylindergebläse für die Luft. Auch die neu erbaute Hütte durfte nur 90 2/3 Tage hütten. Diese setzten sich aus 48 Erbtagen; 6 Angeh-, Ablös-, Armen- und Hüttenschultheistagen; 6 Sammeltagen; 30 übernommenen Allenbacher Hüttentagen und 2/3 Knappschafts Kassentagen zusammen. Die Hütterei begann im Oktober oder November. Der Termin richtete sich nach dem Wasserstand. Diese Hütte war für Dahlbruch schon wichtig, denn im Sommer fuhren die Bauern bei Regenwetter den Eisenstein für auswärtige Gewerken und besorgten im Winter das Rösten desselben.
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1834
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8. November
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Die 4 Söhne von Adolf Klein bauten den Dahlbrucher Reckhammer in eine Gießerei um. Die neue Firma hieß laut Concessionsurkunde, ’’Gebrüder Klein – Dahlbruch, Eisengießerei in Dahlbruch’’. Die Leitung übernahmen August und Wilhelm Klein.
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1840
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Hillnhütten hatte 9 Wohnhäuser, in denen 15 Familien wohnten, darunter 4 katholische. Die Einwohnerzahl betrug 130.
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1844
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Die Familien Böcking, Gießler und Meinhardt in Hillnhütten verpflichten den 20 jährigen Unglinghäuser Jakob Heinrich Schmick, der gerade seine Lehrerprüfung mit der Note sehr gut bestanden hatte, zum Privatlehrer. Schmick stieg später zu einem der bedeutensten Männer des Siegerlandes empor.
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1846
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Zwischen B 508 und Hochstraße wird der erste Friedhof in Dahlbruch angelegt. Aber auch Schweisfurther und Hillnhüttener werden hier beerdigt.
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1848
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In diesem Jahre wurde bei Gebr. Klein die erste Dampfmaschine montiert und die Wasserräder wurden abgerissen.
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1848
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In Dahlbruch wird die Bürgerwehr gegründet. Es ist ein Schutzverein für die Gemeinden Dahlbruch, Schweissfurth und Winterbach.
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Um 1850
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Hillnhütten, welches kaum Waldbesitz hatte, zählte zu den reichsten Orten des Siegerlandes. Die Einwohner waren in Besitz von einem Reck- und einen Stahlhammer sowie 3 blühenden Gerbereien. Da die Gerblohe und die Häute knapp wurden, musste alles eingeführt werden. Lohe wurde zusätzlich aus den benachbarten Kreisen, von der Mosel, aus Frankreich und Ungarn bezogen. Die Felle zum Gerben kamen in gesalzenem Zustand aus Amerika. Sie wurden über Händler von Antwerpen aus vertrieben.
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1850
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2. März
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Die preußische Regierung verabschiedet das Rentenbankgesetz. Dies sah unter anderen vor, dass Erblehnsträgern durch eine einmalige Abfindungssumme die Besitzergreifung der bewirtschaften Erblehnsgüter möglich wurde. Die dafür zu zahlende Summe war der achtzehnfache Betrag der jährlichen Abgaben. Dieses Gesetz hat ermöglicht, dass alle Lehnsgüter der Gemeinde Dahlbruch in den Besitz der auf ihnen wohnenden Familien übergingen. Die Orte des oberen Ferndorftales, sowie einige Orte aus der Gemarkung Netphen waren Jahrhunderte lang in wirtschaftlicher Abhängigkeit von dem Stift Keppel, das einen enormen Besitz hatte.
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1854
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Dahlbrucher Rohstahl-Hütten-Gewerkschaft bittet um Aufstellung einer Dampfmaschine von 12 PS zum Betrieb des Zylindergebläses.
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1856
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Die Dahlbrucher Hütte wird an den neu gegründeten Cöln- Müsener Bergwerksverein verkauft und in den 1860er Jahren stillgelegt. Der Aktienverein legte seine Produktionsstätte an die inzwischen gebaute Ruhr-Sieg Eisenbahnstrecke nach Kreuztal (heute Blefa), wo moderne Hochöfen in Betrieb genommen wurden. Der Zerfall der Hütte war hiermit eingeläutet worden. Ein Gebäude nach dem anderen wurde abgerissen. Zuletzt die baufällig gewordene Schneidemühle, die auch mit einem oberschlächtigen Wasserrad angetrieben wurde.
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1856
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Gebr. Klein Dahlbruch bauen das erste komplette Walzwerk für Luppen und Bleche.
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1857
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Es wurde eine kleine kath. Volksschule erbaut.
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1858
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Die BKK (Betriebskrankenkasse) der Gebr. Klein Dahlbruch wird gegründet. Sie besteht heute noch unter dem Namen BKK der Siemag und zählt zu den ältesten Krankenkassen des Siegerlandes.
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1859
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Hillnhütten wurde vom Kirchspiel Netphen nach Müsen umgepfarrt.
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1861
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Dahlbruchs Einwohner haben sich innerhalb von 50 Jahren verdoppelt, es sind nun 374 Personen.
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1865
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13.Februar
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Margarethe Wolff wird die Erlaubnis zum Kleinhandel mit geistigen Getränken nicht erteilt, denn im Bezirk Müsen-Dahlbruch-Lohe bestehen 10 Schankwirtschaften. ,,Der Trunksucht und der Völlerei muss gesteuert werden.’’
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1866
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22. Dezember
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Es wurde beschlossen, das Amt des Flurschützen und Nachtwächters Wilhelm Krämer aus Girkhausen zu übertragen. Er wurde 3 Monate später wegen Schwerhörigkeit und schlechten Manieren entlassen. Viele Jahre war ein stetiger Wechsel in diesem Amt.
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1867
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14./15. Februar
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Durch eine gewaltige Feuersbrunst wurde das Werk der Gebr. Klein fast vollständig vernichtet. Noch im selben Frühjahr wurde mit dem Wiederaufbau nach modernen neuzeitlichen Gesichtspunkten begonnen. Von der Feuerversicherung wurden für diesen Brandfall 36401 Thaler, 5 Sgr. und 5 Pfg. gezahlt.
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1870
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Der Ortsverein der Maschinenbau- und Metallarbeiter Dahlbruch wird ins Leben gerufen.
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1870/71
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Im deutsch-französischen Krieg waren 22 Männer aus Dahlbruch. Es waren 3 Tote zu beklagen. Unter ihnen war auch Dr. Vogel, der als Arzt am Krieg teilnahm. Er wurde erschossen als er einem verwundeten französischen Soldaten Hilfe geben wollte.
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1871 bis 1883
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Dahlbruch hatte eine sparsame Verwaltung. Zum Jahresende war immer noch ein Plus vorhanden. Nur im Jahre 1871 waren die Ausgaben, bedingt durch den Krieg, um 11 Taler höher als die Einnahmen. Der Gemeinderat begrenzte meistens seine Tätigkeit auf eine Sitzung. Gemeindevorsteher und Gemeindevertreter werden immer wieder gewählt und scheiden oft erst durch Alter oder Tod aus.
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1872
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7. März
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Die Gebr. Klein stellen einen Bauantrag für ein Arbeiterschlafhaus in der Karl-Kraus-Straße. Es ist ein etwa 30 Meter langes Fachwerkhaus und hat bereits vorher auf der Grube Brüche gestanden. Da es von besonderer Bedeutung war, wurde es saniert und sieht heute prächtig aus. Zuvor hat man sich aber über 10 Jahre gerichtlich um den Erhalt gestritten.
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1873
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Neben dem alten, entsteht ein neues Schulgebäude. Baumeister war Wilhelm Müller von der Schweisfurth. Das alte Gebäude wurde abgerissen
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1874
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10. Oktober
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In dem neu gebildeten Standesamtbezirk der damaligen Gemeinden Dahlbruch, Hillnhütten und Müsen wurde die erste Eintragung gemacht.
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1884
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1. März
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Die Secundar-Eisenbahnlinie Kreuztal-Hilchenbach wird eröffnet. Der erste Zug war reichlich beflaggt und mit Kränzen geschmückt. Er wurde in Dahlbruch feierlich begrüßt. Vergessen waren die langen und schwierigen Verhandlungen der Gemeinde mit der Reichsbahndirektion, welche Dahlbruch keinen Bahnhof zugestehen wollte. Ein Zuschuss von 8000,- Reichsmark der Gemeinde war für die Genehmigung des Bahnhofes erforderlich. Die Gleise liefen damals an der Wittgensteiner Straße der B 508 entlang.
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1884
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Dahlbruch hatte eine Einwohnerzahl von 302, davon waren 60 Schulkinder. Es hatte 40 Wohnhäuser, in denen 55 Familien wohnten.
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1885
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In diesem Jahre haben 16 sangesfreudige Männer den Dahlbrucher Männergesangverein aus der Taufe gehoben.
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1886
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Die Gebr. Klein bauen ein eigenes Verwaltungsgebäude in Dahlbruch.
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1887
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1. Dezember
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Der MGS (Männergesangverein) St. Augustinus Dahlbruch wird in Stift Keppel gegründet.
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1888
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25. Februar
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Die bis dahin offene Handelsgesellschaft der Gebrüder Klein wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Auch der Name wurde in ’’Maschinenbau Aktiengesellschaft von Gebr. Klein in Dahlbruch’’ geändert.
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1888
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Die Gebr. Klein haben 33 Beamte (so nannte man damals die Angestellten) und 294 Arbeiter beschäftigt. Dank dieser blühenden Industrie begann in Dahlbruch eine Zuwanderung aus dem benachbarten Wittgenstein und Hessen.
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1889
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2. Juli
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Der Turn- und Sportverein Dahlbruch wird im Setzer’schen Gasthaus, heute Dahlbrucher Hof, von 30 Mitgliedern gegründet. Wilhelm Neus wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.
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1891
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In Dahlbruch wird die Hundesteuer eingeführt.
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1891
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Die ersten Zusammenkünfte der ev. Gemeinschaft finden im Neus’schen Hause auf dem Dahlbruch statt.
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1892
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In Dahlbruch wird eine Totenfrau berufen. Die Einsargung der Toten unter 16 Jahren beträgt M 1,50 und für über 16 Jährige M 2,-.
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1892
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Juli
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Die Winterbach schloss sich der Schulgemeinde Dahlbruch an. Dahlbruch hatte nun 68 Schulkinder. Die Winterbacher hatten zuvor die Kinder in die Müsener Schule geschickt.
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1894
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Der Gemischte Chor der Evangelischen Gemeinschaft Dahlbruch wird gegründet.
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1894
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28. September
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Die kath. Kirchengemeinde mit Sitz in Dahlbruch wird vom Bistum in Paderborn zu einer Pfarrei erhoben. Sie hat vorher nur den Charakter einer Missionspfarrei gehabt. Der Bischof von Paderborn, Dr. Hubertus Simar, unterzeichnete am 28. September 1894 die Errichtungsurkunde. Da die vollständige Deckung des Pfarrergehalts wegen eines “gnadenweise und jederzeit widerruflichen Zuschusses” der Stifte Gesecke-Keppel, den man in die Besoldung eingerechnet hatte, nicht sichergestellt schien und wieder einmal Anlass zu staatlichen Vorbehalten gab, folgte nicht unmittelbar darauf die staatliche Genehmigung der katholischen Pfarrei St. Augustinus Keppel, wie der offizielle Name lautete.
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1895
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2. Oktober
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Der Bischof von Paderborn, Dr. Hubertus Simar, unterzeichnet eine Garantieerklärung, in der als Nachtrag zur Errichtungsurkunde erklärt wird, dass das Bistum im Falle eines Ausfalls die Zahlung des Mindestgehalts übernimmt.
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1895
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11. November
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Die Kgl. Regierung, Abteilung für Kirchen- und Schulwesen, in Arnsberg, bestätigt die vom Bistum Paderborn am 28. September 1894/ 2. Oktober 1895 kirchlicherseits ausgesprochene Errichtung der kath. Pfarrgemeinde Keppel, bestätigt die „ertheilte Ermächtigung“ und setzt sie in Vollzug.
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1896
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1. März
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Die Verantwortlichen der Gebr. Klein beschlossen in Riga, der Hauptstadt Lettlands (was damals zu Russland gehörte) eine Zeigniederlassung zu gründen.
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1898
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In diesem Jahr wurde die Schule um einen Klassenraum erweitert. Zugleich wurde die zweite Lehrerstelle besetzt, denn es waren 116 Schüler vorhanden.
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1899
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In diesem Jahr wurde durch Dechant Kaspar Vollmer aus Netphen der Grundstein für die neu zu errichtende katholische Pfarrkirche gelegt. Patron ist der heilige Augustinus. Zur Finanzierung wurde zuvor eine staatliche Genehmigung für eine Hauskollekte in der gesamten Provinz Westfalen erteilt.
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1899
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Die Einrichtung einer Feuerwehr verursacht folgende Ausgaben: 1. Spritze 980 M, 2.Spritze 600 M, 18 Löscheimer 36 M, 80 m Schlauch 136 M, 2 Haspeln 13 M, und 1 Petroleumlampe 15 M. Zusammen 1 780 M.
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1900
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Dahlbruch hat 74 Wohnhäuser und 676 Einwohner.
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1900
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25. Februar
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In Dahlbruch wird die Freiwillige Feuerwehr von 48 Männern ins Leben berufen. Ihr erster Hauptmann war Heinrich Bensberg.
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1900
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22. September
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Es wurde die feierliche Kirchweihe der neuen St.-Augustinus-Kirche durch den Paderborner Bischof, Dr. Wilhelm Schneider, durchgeführt. Es soll seine erste Kirchenkonsekration gewesen sein. Bei dieser Gelegenheit handhabte er den Hirtenstab so energisch, dass dieser zerbrach. Leider hatte dieses im neugotischen Stil erbaute Gotteshaus keine lange Lebensdauer. Der in einem Steinbruch bei Allenbach gebrochene Sandstein war nicht wetterfest. Am Mauerwerk traten immer größere Schäden auf. Auf anraten von Fachleuten wurde der schwere Entschluss gefasst, die Kirche abzubrechen. Der Turm der Kirche blieb allerdings erhalten. Neueinweihung siehe 2. Oktober 1960.
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1900
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18.Dezember
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Die Gemeindevertretung Hillnhütten fasste heute einstimmig folgenden Beschluss: ,,Da die Gemeinde Hillnhütten unter den heutigen gegen frühere Zeiten veränderten Verhältnissen und bei einer zu geringen Größe der Feldmark von nur 55 ha und einer Einwohnerzahl von 127 Seelen auf die Dauer nicht mehr imstande ist, ihre öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen zu erfüllen, beschloss die Gemeindevertretung, an die Gemeinde Dahlbruch die Bitte und den Antrag zu stellen, Hillnhütten in den Gemeindeverband Dahlbruch aufzunehmen.’’
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1901
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15. Januar
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Es fand eine Frauenversammlung in der Schule statt. 114 stimmberechtigte Frauen wählten ihre spätere Hebamme. Die Wahl gewann von 7 Bewerberinnen Anna Schlag. Sie nahm die Wahl mit ihren auferlegten Bedingungen durch Unterschrift an. Anna Schlag hat 4 Jahrzehnte den Beruf in Dahlbruch ausgeführt und über 1 800 mal Geburtshilfe geleistet.
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1901
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1. April
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Die Eingemeindung von Hillnhütten wird vollzogen, mit der Versicherung, dass die neuen Bürger an dem gesamten Gemeindevermögen der Gemeinde Dahlbruch gleichen Anteil haben würden.
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1901
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Da die Einnahmen stiegen, wurde eine Volksbücherei eingerichtet.
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1902
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Das Gemeindehaus der ev. Gemeinschaft Dahlbruch wurde in der Schweisfurth bezogen. Es wurde in den späteren Jahren mehrmals vergrößert und modernisiert.
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1902
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Wachstum der Industrie und Vergrößerung des Dorfes waren miteinander verbunden. Der Etat betrug 20000 M.
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1904
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Gebr. Klein erhält einen Großauftrag aus China für ein komplettes Blockwalzwerk.
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1903
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Die Gemeinde wird größer und hat 87 Wohnhäuser. In ihnen wohnen 861 Personen. Darunter sind, was unglaublich ist, 291 Kinder unter 14 Jahren. Es gab 140 Schüler und die dritte Lehrerstelle wurde eingerichtet.
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1904
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Es wurde eine neue Schneidemühle (Ersatz für die alte), mit Turbinenantrieb im Hause Weiß eingerichtet. Die Turbinenanlage wurde mit Wasser aus dem oberhalb liegenden Wehrgraben angetrieben.
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1907
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Dahlbruch hat 131 Wohnhäuser und 984 Einwohner.
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1907/1908
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Das Schulgebäude auf dem Ernst- August- Platz, in dem heute noch Schule gehalten wird, wurde aufgestockt.
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1908
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Dahlbruch bekommt eine neue Turnhalle mit einem Spielplatz. Die Fläche betrug 40 a, der Kaufpreis war 2000,- M. Der Hallenbau 20000,- M. und die Baukosten für den Spielplatz betrugen 1000,- M.
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1909
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Da der alte Friedhof zwischen Hochstraße und Wittgensteiner Straße überbelegt war, wurde auf dem Höchsten ein neuer Friedhof angelegt. Die Fläche betrug seinerzeit 75a und die Kosten waren 2000.- M.. Die Schülerzahl betrug 166.
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1909
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Die Gemeinde Dahlbruch erwirbt die Schweisfurther Haubergsanteile für 67000,- M. Eine Anleihe hierfür wurde bei der Landesbank gemacht.
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1911
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2. Januar
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Die Firma E. Vogel wurde in Dahlbruch gegründet. Zu Beginn waren 10 Arbeiter beschäftigt.
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1911
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Das alte kath. Schulhaus, welches in Allenbach an der Landstraße lag, war zu klein geworden. Es wurde durch einen moderneren, größeren Schulhausneubau neben der kath. Kirche ersetzt.
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1911/1912
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Die Wasserleitung wird in Dahlbruch gebaut. 50m³ wurden jedem Besitzer für 16,- M geliefert. Überwasser musste mit 40 Pfg. pro m³ bezahlt werden. Die Gemeinde Müsen erschließt die Quelle in der Brombach.
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1912
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Dahlbruch bekommt elektrisches Licht. Wegen der hohen Kosten schließen viele Familien nur zögernd an.
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1913
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Der Etat der Gemeinde Dahlbruch betrug 106000 M.
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1914
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Dahlbruch hat 1154 Einwohner. Die Gebr. Kein haben einschließlich Werk Riga 180 Beamte und 1000 Arbeiter beschäftigt.
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1914
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Die Eisenbahnlinie wurde wegen größer werdendem Verkehr 30 Jahre nach Einweihung an den Wald der Kalau gelegt. Dahlbruch hatte kein geeignetes Gelände für einen Bahnhof. Ein Bahnhof musste aber errichtet werden, dass sah selbst die Reichsbahn ein. Aus diesem Grunde wurde der neue Dahlbrucher Bahnhof auf Kredenbacher Gebiet gebaut.
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1914/1918
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216 Männer unseres Ortes waren im ersten Weltkrieg, von ihnen kehrten 35 nicht zurück.
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1917/1918
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In den Kriegsjahren waren bei Kleins in Dahlbruch (das Werk in Riga war still gelegt worden) 127 Beamte, 369 Arbeiter, 50 Frauen und 34 Kriegsgefangene beschäftigt. 356 Mitarbeiter waren vom Werk Dahlbruch unter der Fahne. Den 283 heimgekehrten Soldaten wurde durch den Aufsichtsrat ein Ehrengeschenk von 5000,- Mark bewilligt.
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1918
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27.11. - 18.12.
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Beim Rückzug Deutscher Truppen hatte Dahlbruch in dieser Zeit Einquartierungen. Die zahlenmäßig größte Belegung war am 8. Dezember mit über 3000 Soldaten und 900 Pferden.
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1920
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27. Juli
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Die SGV–Abteilung Dahlbruch e.V. wurde im Gasthof Koch (Dahlbrucher Hof) gegründet. 1. Vorsitzwender wurde Albert Flender. Im Gründungsjahr hatte der Verein bereits 101 Mitglieder. (nur Männer)
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1921
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Die Firma Eisenbau Krämer GmbH wird gegründet.
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1921
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Der Posaunenchor der ev. Gemeinschaft Dahlbruch wird ins Leben gerufen.
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1922
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Der Kraftverkehrsbetrieb Albert Schmidt wurde gegründet. Er hatte die Strecken Kreuztal-Hilchenbach und zurück, sowie Dahlbruch-Müsen und zurück zu bedienen. Am 1. Juli 1995 übernahmen die Verkehrsbetriebe Westfalen–Süd diese Strecke.
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1922
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13. Dezember
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Ein schönes Ehrenmal, welches die Katholische Kirchengemeinde ihren gefallenen Söhnen bauen ließ, wurde in ihrem Gotteshaus in Dahlbruch enthüllt und geweiht.
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1925
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1. Juni
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Die Amtssparkasse Keppel, mit Sitz in Dahlbruch, nimmt ihre Tätigkeit auf. Ein Tag zuvor war die Sparkasse Müsen geschlossen worden. Dahlbruch hatte zwar die Einwohnerzahl von Müsen noch nicht erreicht, aber an wirtschaftlicher Bedeutung schon überflügelt.
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1923
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16. September
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Das Dahlbrucher Ehrenmal ,,Der Siegfried‘‘ ist mit großer Beteiligung aus der Bevölkerung und allen Vereinen feierlich eingeweiht worden. Die Fundamente sind heute noch zwischen ev. Kirche und Kindergarten vorhanden.
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1925
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16. Juni
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Bei einer Volkszählung hatte Dahlbruch 1173 Einwohner.
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1927
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Heinrich und Karl Weiss erwerben die Maschinenfabrik Gebr. Klein, unter Mithilfe von Friedrich Flick. Dieses war sehr wichtig für die Region, denn die Demag wollten die Gebr. Klein (es war ihr größter Konkurrent) auch erwerben. Das Werk sollte dem Erdboden gleich gemacht werden.
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1927
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Die Firma Vogel hat 80 bis 90 Belegschaftsmitglieder.
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1929
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5.Juni
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Polixine Wurmbach wird an ihrem 90. Geburtstag zur Ehrenbürgerin von Dahlbruch ernannt. Man wollte hiermit die Verdienste ihres verstorbenen Ehemanns, des langjährigen Gemeindevorstehers Heinrich Wilhelm Ernst Wurmbach, würdigen.
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1930
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Eine Referenzliste Siemag, Abt. Klein Dahlbruch, zeigt eine unglaubliche Adressenliste. Unter anderen wurden bis dahin folgende Anlagen verkauft: 28 Träger-, Knüppel-, Trio-, Platinen- bzw. Schienenwalzwerke, 35 Brammen- und Blockwalzwerke, 70 Blechwalzwerke, 97 Duo- und Mehrwalzenkaltwalzwerke und 135 Bandeisen-, Feineisen- bzw. Drahtwalzwerke. Für einen Fachmann eine unglaubliche Referenz. Alleine nach Russland gingen 70 dieser Großobjekte. Damit ist Klein offenbar ein erheblicher Anteil an der Großindustrialisierung des mächtigen Russlands bzw. später der UDSSR zugefallen. So ist zu Beginn des Dritten Reiches noch ein großes Quatro-Kaltwalzwerk an die Firma Roter Oktober nach Stalingrad geliefert und montiert worden. Knapp ein Jahrzehnt später stand diese Anlage in den grauenvollsten Kämpfen des zweiten Weltkriegs, es war die Schlacht um Stalingrad.
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1931
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31. März
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Mit Schließung der Grube Stahlberg beendet auch die Stahlberger Grubenbahn, die Erze von den Müsener Gruben zum Dahlbrucher Bahnhof beförderte, ihre Tätigkeit. Der Schmalspurschienenstrang ging über den Bocherich, dem heutigen Fußballplatz, wo der Lokschuppen war, den Hüttenweg entlang zum alten Bahnhof an der B 508. Im Volksmund hieß dieser Zug “det Juggelche”.
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1931
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23. Oktober
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Friedrich Anton Sapp wird zum Ehrenbürger von Dahlbruch ernannt, in Anerkennung seiner großen Verdienste als langjähriger Gemeindevertreter.
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1931
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Dezember
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Allen Beamten und Arbeitern der Siemag, Abt. Gebr. Klein, wird vorsorglich gekündigt.
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1932
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Die Zahl der Arbeitslosen steigerte sich bis 1932 unsagbar. Um der Not etwas entgegenzuwirken, entstand in Dahlbruch der freiwillige Arbeitsdienst. Die Vergütung zeigt die Armut der Zeit. Für den Tageseinsatz von 7,5 Std. wurden 2 M bezahlt. Der Arbeitsdienst errichtete die nicht mehr vorhandene Badeanstalt und erweiterte den Sportplatz.
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1933
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6.Juli
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Die Herrenkleidungsfabrik Schmidt wird angemeldet. Die Produktion wurde später in die Wiesenstraße verlegt und ihr Areal ging in den 1960er Jahren in den Besitz der Siemag über.
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1933/1934
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Die durch Arbeitslosigkeit verschuldete unsagbare Not wird aus den Sitzungsberichten der Gemeinde besonders ersichtlich. Der Hauptinhalt der Tagungen war Niederschlagung von Grund-, Vermögens-, Gewerbe-, Bürger- und Hauszinssteuer.
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1935
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In diesem Jahr hatte Dahlbruch wieder eine Vollbeschäftigung und keinen Arbeitslosen mehr.
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1935
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15. Juli
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Die dickste Eiche des Siegerlandes, die in der Winterbach stand, wird Opfer eines Unwetters, das über das Siegerland zog. Die Eiche hatte in Brusthöhe einen Durchmesser von 1,90 Metern und einen Umfang von 5,40 Metern.
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1936
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Die Siemag errichtet eine eigene Lehrwerkstatt, die immer wieder auf den neusten technischen Stand gebracht wurde. Bis heute sind hier über 3500 junge Menschen im kaufmännischen, technischen und gewerblichen Bereich hervorragend ausgebildet worden.
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1939
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In diesem Jahr tauchte auch zum ersten Mal der Name Siemag auf.
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1939
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Die Firma Vogel hat 180 Belegschaftsmitglieder, sie stieg in den Kriegsjahren auf 260, einschließlich Ausländern, an. 42 Werksangehörige sind im zweiten Weltkrieg gefallen und 8 galten als vermisst.
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1939
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Dahlbruch hat 1426 Bewohner.
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1939/1945
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Während des Krieges beschäftigte die Siemag viele Frauen. Aber auch 60 französische Kriegsgefangene und 150 ukrainische Zivilarbeiter füllten die Lücken auf, die durch die zum Wehrdienst eingezogenen Männer entstanden war. 58 Mitarbeiter der Siemag starben den Soldatentod.
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1941
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Bernhard Weiss übernimmt das gesamte Aktienpaket der Siemag, und zwar als Glied der dritten Generation der Unternehmerschaft Weiß.
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1943
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Das letzte Strohdach von Dahlbruch verschwindet. Es ist das heute mit Blech bedeckte kleine Fachwerkhaus der Hochstraße 17.
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1944
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September
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Die Gemeinde Dahlbruch nahm 44 Familien aus Kaldenkirchen auf, die durch Bombenangriffe ihre Wohnung verloren hatten. Etwas später bekam Dahlbruch noch 18 Familien aus Bochum zugewiesen.
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1944
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Herbst
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Es war kein geordneter Schulbetrieb mehr möglich. Das Schulgebäude wurde von Ausgebombten belegt. Der Unterricht fand in kleineren Gruppen in Privathäusern statt und wurde ständig durch Fliegeralarm unterbrochen.
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1945
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März
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Der Schulunterricht wird komplett eingestellt.
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1945
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April
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In den ersten Apriltagen erlebte Dahlbruch eine wahre Schreckenszeit. In die Kalau kamen die ersten Granateinschläge, es war der Auftakt des nahen Krieges. Reste der deutschen Wehrmacht, abgekämpft, ermüdet und schlecht bewaffnet, zeigten den vollständigen Untergang auf. Sie waren zugleich Anklage gegen die derzeitige Staatsführung, die in unverantwortlicher Weise einen längst verlorenen Krieg weiter führte. Das Dorf lag ständig unter Artilleriefeuer. Am Sonntag dem 8. April erlebte der Ort ein 1,5 stündiges Trommelfeuer. Der Beschuss forderte 3 Tote und mehrere Schwerverletzte, die im Hilfskrankenhaus in Stift Keppel behandelt wurden. Nach diesem starken Beschuss rückten vorsichtig und ängstlich amerikanische Truppen ein. Auf Webers Driesch wurde eine schwere Batterie aufgestellt und beschoss Littfeld. Die nächtlichen Abschüsse erschütterten das ganze Dorf. Hausdurchsuchungen und Überprüfungen wurden nun durchgeführt. Erschwerend war hierbei, dass den Fremdarbeitern, die Dahlbruch auch hatte, ein kurzfristiges Plünderungsrecht zugestanden wurde.
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1945
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8.Mai
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Es war der Tag der totalen Kapitulation. Es wurde ab 21 Uhr folgende Nachrichten von Kurt Reppel mit der Dorfschelle verkündet. ,,Der Krieg ist beendet, die Verdunklung wird aufgehoben.’’ Unmittelbar danach kamen aus einem amerikanischen Lautsprecher folgende Worte: “Wir kommen nicht als Unterdrücker, sondern als Befreier.”
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1945
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1.Juli
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Das Siegerland kam im Zuge der Neuordnung unter eine englische militärische Verwaltung. Ein kleiner Verwaltungsstab war im Gasthof Thiel (heute Dahlbrucher Hof) untergebracht und regierte unauffällig. Ab 22 Uhr bis 6 Uhr morgens bestand für die Zivilbevölkerung Ausgehverbot. Die Sperre wurde bald wieder aufgehoben, da sich die Menschen gefügig und gutmütig erwiesen.
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1945
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12. Juli
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Die englischen Behörden gaben die Lizenz für die Wiederaufnahme der Produktion bei der Siemag in Dahlbruch.
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1945
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27. August
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Die Volksschule in Dahlbruch öffnet nach dem Kriege wieder ihre Pforten. Eingeschult wurden nur die 4 unteren Jahrgänge. Es waren 188 Kinder, die in 4 Klassen durch zwei Lehrkräfte unterrichtet wurden.
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1945
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10. November
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In Dahlbruch wurden die Jahrgänge der Oberklassen 5 bis 8 eingeschult. Es waren nun 331 Schüler vorhanden, die in 6 überfüllten Klassen von 4 Lehrpersonen unterrichtet wurden. Als 5. Klassenraum wurde das HJ-Heim (Hitlerjugendheim) genutzt. Es stand da, wo heute das Pastorenhaus der ev. Kirche steht.
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1945/1946
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Winter
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Der Winter war sehr streng und hartnäckig. Von Dezember bis März herrschte ununterbrochen strenge Kälte. Viele Leitungen waren zugefroren. Es kam kein Hausbrand zur Verteilung. Die meisten Haushalte mussten mit 2 m³ Holz auskommen. Die Gesamtversorgung war sehr schlecht. Es herrschte bittere Armut. Vor den Bäckerläden standen die Einkäufer oft schon einige Stunden vor Eröffnung in langen Schlangen, um ein halbes Brot zu erwerben. Die letzten konnten oft nicht bedacht werden.
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1946
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Dr. Stelbrink gründete in einer Villa zwischen der B508 und der Hochstraße das Dahlbrucher Krankenhaus. Es war der Vorläufer der heutigen Bernhard-Weiss-Klinik in Kredenbach und wurde 1964 abgerissen.
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1947
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22. August
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An diesem Tage wurde die kath. Schule in Dahlbruch unter großer Teilnahme der Elternschaft wieder feierlich eröffnet. Vorangegangen war eine Wahl für die Neuerstehung konfessioneller Schulen. Die Volksschule in Dahlbruch überwies 52 kath. Kinder.
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1948
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20.Juni
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Es war der Tag der Währungsreform. Jeder deutsche Staatsbürger erhielt für 60 Reichsmark eine Kopfquote von 40 Deutsche Mark. In Dahlbruch fand der Umtausch im Büro der Firma Vogel statt. Waren und Bedarfsartikel, die seit Jahren verschwunden waren, schmückten plötzlich wieder die Schaufenster.
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1948
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Sommer
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Im Sommer diesen Jahres wurde der FC Dahlbruch gegründet. Einige Spieler hatten zuvor beim TuS Hilchenbach in der ersten Mannschaft Fußball gespielt.
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1949
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Dahlbruch hatte in diesem Jahr über 300 Heimatvertriebene, die Obdach und Versorgung haben mussten. In vielen Häusern erfolgte ein enges Zusammenrücken. Über 50 Kinder aus diesen heimatvertriebenen Familien besuchten die Dahlbrucher Schule.
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1950
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Die Einwohnerzahl von Dahlbruch ist auf 2195 gestiegen. Sie ist nun nach Hilchenbach die zweitgrößte Gemeinde des Amtes Keppel.
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1951
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Die alte Turnhalle wurde als Kinoraum eingerichtet. Durch diese Maßnahme wurde das Schul- und Vereinsturnen stark eingeschränkt.
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1952
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Das Denkmal für 35 Dahlbrucher Männer, die im ersten Weltkrieg gefallenen sind, wird abgerissen, zertrümmert und auf die Halde nach Allenbach gefahren. Es zeigte Siegfried in übermenschlicher Größe mit einem Schwert auf einem hohen Sockel. Auf dem Stand: ,,Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre’’. Was für Worte – die den Abriss begleiteten. Die Fundamente zwischen ev. Kirche und Kindergarten sind heute noch vorhanden.
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1953
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31. Dezember
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Als der letzte Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, läuteten die Glocken. Die Gesangvereine begrüßten den Heimkehrer mit Liedbeiträgen.
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1954
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4. Juni
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Die neu erbaute ev. Kirche wurde durch Präses Wilm feierlich eingeweiht. Die Dachpfannen, das Eisengerüst für den Glockenturm, die Orgel, die Glocken, die Dachkonstruktionen, die elektrische Beleuchtung und ein eisernes Geländer wurden gestiftet. Durch Haussammlungen wurden 46000 DM aufgebracht. Die gesamte Bausumme betrug 380000 DM. Der erste Pfarrer war Ernst Bleek.
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1956
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Der Etat der Gemeinde Dahlbruch überschreitet die Millionengrenze. Erneuerung des Wasserleitungsnetzes, und Bau eines Hochbehälters. Als neues Quellgebiet wird die Grube Brüche erschlossen. Dahlbruch vergibt die komplette Straßenbeleuchtung für 25000 DM.
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1956
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Die Gemeinde wird Mitglied des Wasserverbandes Siegerland. Der jährliche Beitrag beträgt 16000 DM.
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1956
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Dahlbruch kauft von der Forstbehörde Lohe 14,70 ha Gelände für ein neues Baugebiet. Die neue Siedlung Loher Wald sollte laut Planung für 10 Jahre ausreichen. Innerhalb von 3 Jahren waren sämtliche Bauplätze vergeben und schon ein großer Teil der Häuser erstellt.
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1956
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An der Wittgensteiner Straße werden mehrere Reihenhäuser von der Siemag gebaut. Im Volksmund entstand der Name Sambasiedlung.
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1957
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Der Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde Dahlbuch wird ins Leben gerufen. Erster Leiter war Wilhelm Moll.
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1957
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Der TTG (Tisch-Tennis-Gemeinschaft) SMS Dahlbruch wird gegründet. Erster Vorsitzender wird Hans Althaus.
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1957
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17. Dezember
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Das neue Schulgebäude zwischen Hochstraße und der alten Schule wurde feierlich eingeweiht. Zuvor mussten allerdings einige Fachwerkgebäude weichen. Bei der Innenausstattung waren die Gemeindevertreter sehr schulfreundlich.
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1958
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Die alte Turnhalle, die viele Zerfallserscheinungen hatte, wurde abgerissen. Sie musste einer modernen Kulturhalle Platz machen.
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1958
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3. Mai
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Die neue Turnhalle wurde offizell eingeweiht. Seit Herbst 1957 wurde die Halle bereits genutzt.
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1959
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10. September
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Die neu erbaute Stadtsparkasse in der Ortsmitte von Dahlbruch wird eröffnet.
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1960
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12. Februar
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Die neue Dahlbruchhalle wurde feierlich eingeweiht. Sie hat eine Empore und 550 Sitzplätze sowie einen Orchestergraben für 32 Personen. Durch viele Änderungen während des Bauens stiegen die Plankosten von 600000 DM auf einen Endpreis von 923890 DM. Das Siegerlandorchester, das für die Teilnahme bei der Einweihungsfeier 550 DM gefordert hatte, bekam 1000 DM.
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1960
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2. Oktober
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Die neu erbaute kath. St.-Augustinuskirche wurde durch den Paderborner Erzbischof Dr. Lorenz Jaeger feierlich geweiht. Die künstlerische Innenausstattung wurde von dem Frankfurter Künstler Jost wahrgenommen. Gebaut wurde das Gotteshaus nach Plänen des Weidenauer Architekten Sonntag.
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1961
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Die katholische Pfarrgemeinde Dahlbruch umfasst die komplette spätere Großgemeinde Hilchenbach sowie die Dörfer Netphen-Herzhausen und Kreuztal-Kredenbach. Die Seelenzahl liegt bei 2600, davon hat Dahlbruch 800.
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1961
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6. März
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Der Gebrüder-Busch-Kreis wird gegründet.
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Um 1961
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In Dahlbruch gibt es acht Gaststätten.
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1962
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1. April
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Unter großer Teilnahme dankbarer Dorfbewohner ist die feierliche Indienstnahme der neuen Friedhofskapelle erfolgt. Die Halle hat im Keller drei Aufbewahrungsräume und 199 Sitzplätze mit Empore. In der Eingangshalle sind auf gusseisernen Platten die toten Krieger unserer Gemeinde verzeichnet. Die Halle einschließlich Inneneinrichtung erforderte 302742 DM.
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1964
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Im Herbst werden die ersten Häuser im neuen Baugebiet auf dem obersten Dahlbruch erstellt. Die Straßen führen die Musikernamen Schiller-, Goethe-, Mozart-, und Beethovenstraße.
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1964
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4. Juni
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Der neu errichtete ev. Kindergarten wird seiner Bestimmung übergeben. Er hat 3 Gruppenräume für je 30 Kinder. Es ist weiter ein großer Waschraum, getrennte Toiletten, eine Küche, ein Zimmer für die Heimleiterin und eine angeschlossene Wohnung vorhanden. Die Baukosten mit Außenanlagen betrugen 300000 DM.
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1964/1965
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Der neue Sportplatz wird auf den Bocherich gebaut. Das große Spielfeld wird von Laufbahnen umgeben und mehrere Sprunggruben laden zum Wettkampf ein.
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1966
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Die ev. Volksschule ist um einige Klassenräume vergrößert worden und wird seiner Bestimmung übergeben. Sie erhielt den Namen “Adolf-Reichwein-Hauptschule”. Mit dieser Namensgebung sollte der Pädagoge Adolf Reichwein, der 1944 in Plötzensee unter dem Fallbeil sein Leben ließ, geehrt werden.
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1966
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1. Dezember
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Die ev. Volksschule in Dahlbruch wird Mittelpunktschule. Das 7. - 9. Schuljahr aus Allenbach und das 9. Schuljahr aus Müsen bilden in Dahlbruch eine differenzierte Oberstufe. Am 1. 8. 1967 kam das 7. und 8. Schuljahr aus Müsen dazu. In den 11 vorhandenen Klassen werden nun 395 Kinder von 12 Lehrkräften unterrichtet.
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1967
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Anfang
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Der Frauenchor von St. Augustinus Dahlbruch wird ins Leben gerufen.
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1968
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Das letzte Bauobjekt der Gemeinde Dahlbruch, das Hallenbad, wurde begonnen. Die ersten Beratungen begannen bereits 1964. Umfangreiche Rücklagen waren erforderlich um das Bauen zu ermöglichen. Am 15. Juni setzte ein gewaltiger Wolkenbruch die Baugrube unter Wasser und verursachte großen Schaden und eine mehrwöchige Verzögerung. Bei der Baudurchführung wurde die Gaststätte verlegt und zwei Kegelbahnen kamen hinzu.
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1968
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Der letzte Gemeinderat von Dahlbruch setzte sich wie folgt zusammen: SPD 11 Sitze, CDU 6 Sitze, FDP 2 Sitze. Der Bürgermeister war Artur Meier SPD.
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1968
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31. Dezember
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Bei der Siemag sind 2500 Mitarbeiter beschäftigt, und zwar 1500 Arbeiter und 1000 Angestellte.
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1969
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Die männliche Faustballjugend des TuS Dahlbruch wird Deutscher Jugendmeister. Es ist der erste Deutsche Meistertitel, den die Faustballabteilung holt.
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1969
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Die katholische Schule in Dahlbruch wird in Folge der Neuordnung geschlossen
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1969
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25. Oktober
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Das Dahlbrucher Hallenbad wird feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Zu diesem Zeitpunkt war Dahlbruch schon Stadtteil von Hilchenbach.
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1970
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Der FC Dahlbruch und die Fußballabteilung des TuS Hilchenbach gehen eine Fusion ein. Der neue Name ist FC Hilchenbach. Gespielt wird in Dahlbruch auf dem Sportplatz in der Winterbach.
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1971
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Heinrich Weiss wird Vorsitzender der Geschäftsführung der Siemag. Bernhard Weiss übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der Siemag.
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1973
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Die Faustball-Rasenfelder hinter der Turnhalle werden fertig gestellt und dem TuS Dahlbruch zur Nutzung übergeben.
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1973
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Dezember
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Die Siemag geht eine Fusion mit der Firma Schloemann in Düsseldorf ein. Der neue Firmenname heißt Schloemann-Siemag AG.
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1974
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Heinrich Weiss übernimmt als Vorstandsvorsitzender die Führung des vereinigten Unternehmens Schloemann-Siemag AG.
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1978
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21. April
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Die erste Probe des neu gegründeten Kinder- und Jugendchors “Ratz-Fratz” Dahlbruch fand am 21. April 1978 statt. 40 Kinder waren anwesend. Träger des Chors waren die Gesangvereine von Dahlbruch und Müsen.
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1979
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10. März
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Im alten Dahlbrucher Bahnhof, Wittgensteiner Str. 113, wird ein Jugendzentrum eröffnet. Da der Bahnhof verkauft wurde, wird das Zentrum am 30.09.1999 geschlossen.
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1980
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In der Wiesenstraße wird eine Tennishalle mit drei Feldern eingeweiht. Unmittelbar neben der Halle werden später noch vier weitere Plätze angelegt.
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1982
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30. Juli
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Grundsteinlegung des SGV Jugend und Wanderheims im Kurzen Seifen. Im September 1983 konnte es erstmals benutzt werden.
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1984
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Dahlbruch hat 4116 Einwohner, das ist ab 1815 eine Steigerung von unglaublichen 2365 %. Keine Gemeinde im Hilchenbacher Raum hat auch nur annähernd so eine Steigerung verbuchen können. Es sind nur ganz wenige Gemeinden im Siegerland, die solch eine enorme Steigerung verbuchen konnten.
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1989/1990
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Die Ortsmitte Dahlbruch wird mit Parkplätzen und Grünanlagen neu gestaltet. Es entsteht ein echter Mittelpunkt des Ortes. Die Ausführung wurde in 3 Bauabschnitten genehmigt und bezuschusst. Es wurden nur zwei durchgeführt. Der dritte Abschnitt der Bauausführung kam nicht zu Stande. Es wurde zu Gunsten der Sanierung des Stadtkerns von Alt Hilchenbach darauf verzichtet.
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1990
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1.April
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Die Kita, Kindertagesstätte für Kleinkinder mit Namen Kuckucksnest, wird in der kath. Schule neben der St-Augustinuskirche eröffnet.
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1994
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Oktober
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Ein Industriedenkmal wird auf dem Bernhard-Weiss-Platz gesetzt. Es zeigt ein kleines Walzgerüst, das von Gebr. Klein, Dahlbruch, gebaut worden war. Es war von 1936 bis 1992 in einer Drahtstraße in Rußland im Einsatz.
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1995
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1. Januar
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In Hillnhütten wird der zweite Kindergarten in Dahlbruch eröffnet. Die Trägerschaft wird von der AWO (Arbeiterwohlfahrt) übernommen.
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1998
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24. April
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Das neue, mustergültig gebaute Feuerwehrgerätehaus an der Wittgensteiner Straße wird der Bestimmung übergeben.
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1998/99
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Die AWO errichtet eine behindertengerechte Wohnanlage in der Hörbach.
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1999
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Das Dahlbrucher Hallenbad wird renoviert und die technischen Anlagen werden modernisiert.
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1999
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5. Oktober
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In den Räumen am Bernhard-Weiss-Platz in Dahlbruch, aus denen die Feuerwehr ausgezogen ist, eröffnet das Jugendzentrum ’’No Limits’’ die Pforten.
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2000
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April
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451,08 ha groß war die Gemeinde Dahlbruch, was 5,6% der Fläche von Hilchenbach nach der Eingemeindung ausmachte. Aber 24,2% der Bevölkerung von Hilchenbach waren Dahlbrucher, nämlich 4.137 Einwohner.
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2005
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5. August
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Der neue Kunstrasensportplatz in der Winterbach-Arena wird offiziell eingeweiht
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2007
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4. März
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Die wegen erheblicher Mängel an Bausubstanz und technischer Ausstattung im Juni 2006 begonnenen Baumaßnahmen an der kath. St. Augustinuskirche wurden abgeschlossen. Am 4. März 2007 konnte die völlig neu ausgestattete Kirche mit einer Altarweihe durch den Paderborner Weihbischof Manfred Grothe ihrer Bestimmung übergeben werden. Das Architekturbüro Sonntag + Partner aus Siegen und die Berliner Künstlerin Marie-Luise Dähne begleiteten die Baumaßnahmen. Während der Bauzeit fand der Gottesdienst im nebenan gelegenen St. Augustinus-Heim statt.
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2007
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November
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Die ev. Kirchengemeinde Müsen verkauft das Dahlbrucher Pfarrhaus neben der Kirche. Zuvor hatte Pastor Haertel der letzte ansässige ev. Pfarrer Dahlbruch verlassen
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2008
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1. Juli
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Die Betriebskrankenkasse “BKK der Siemag” in Dahlbruch gesteht 150 Jahre. Sie ist eine der ältesten Krankenkassen von NRW
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2009
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Dahlbruch ist medizinisch sehr gut versorgt. Es hat neun niedergelassene praktische Ärzte, drei Zahnärzte und zwei Apotheken.
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2010
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Der Dahlbrucher Männerchor wird 125 Jahre alt
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2010
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Februar
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Der Kinderchor des TuS Dahlbruch wird, durch die Chorleiterin Sandra Klein, ins Leben gerufen.
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2010
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28. Juni
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Die SMS Siemag AG weiht die neue Ausbildungswerkstatt ein. Sie hat eine Größe von 3 000 m² und ist mustergültig in Südwestfalen.
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2011
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Februar
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Das Hochhaus in der Hörbachstraße neben dem Friedhof wird abgerissen. Es gehörte der SMS Siemag AG und hatte 59 Wohnungen. Der anfallende Bauschutt beträgt 10 000 Tonnen.
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2011
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20. Juli
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Der kulturelle Marktplatz in Dahlbruch ist vom Regionale-Ausschuss mit dem ersten Stern ausgezeichnet worden
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2011
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Oktober
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Im Rathaus der Stadt Hilchenbach wird in geheimer Sitzung der Abbruch der Friedhofskapelle von Dahlbruch empfohlen. Dank Widerstand der Bevölkerung wird der Abbruch nicht weiter verfolgt.
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2012
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26. Februar
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Der Dahlbrucher Miguel Rigau wird in Karlsruhe über 400 Meter in 46,90 Sekunden Deutscher Hallenmeister 2012.
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2012
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7. Juli
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Das Männerteam des TuS Dahlbruch wird Meister in der 2. Faustball-Männer-Bundesliga Nord. Es steigt direkt in die 1. Bundesliga-Nord auf.
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2012
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September
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Die SMS Siemag stellt in Dahlbruch 212 neue Parkplätze zur Verfügung. Damit hat sie über 1 500 ausgewiesene Parkplätze die alle geteert bzw. gepflastert sind.
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2013
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17. Juli
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Der kulturelle Marktplatz in Dahlbruch wird mit dem zweiten Regionale-Stern ausgezeichnet
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2013
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19. Juli
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Die Adolf-Reichwein-Hauptschule schließt ihre Pforten für immer. Somit hat Dahlbruch nach über 250 Jahren keine öffentliche Schule mehr
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2014
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Der Turn- und Sportverein Dahlbruch wird 125 Jahre
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2014
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21. Februar
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Hans-Dieter Hoffmann und Heinz Bensberg übergeben dem Bürgermeister von Hilchenbach 648 Unterschriften mit dem Wunsch zur Sanierung einer Außenmauer der Dahlbrucher Friedhofskapelle
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2015
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August
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Das Presbyterium beschließt, dass die evangelische Kirche in Dahlbruch im kommenden Jahr außer Dienst gestellt wird
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2015
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September
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Paul Breuer, Andreas Weber und Hans Peter Hasenstab haben ihre Mission erfüllt und seit Anfang des Jahres 600.000 Euro Sponsorengelder für den Kulturellen Marktplatz in Dahlbruch geworben
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2015
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21. September
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Der “Bürgerverein Hilchenbach” wurde gegründet. Hauptprojekt ist der Kulturelle Marktplatz in Dahlbruch
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2015
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Oktober
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Am Ernst-August-Platz in Dahlbruch ist in das alte Schulgebäude eine großzügige Kleiderkammer für Asylanten eingerichtet worden. Sie wird von Ehrenamtlichen verwaltet
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2015
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November
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Etwa 60 Asylanten aus verschiedenen Ländern ziehen in die leer stehende Adolf-Reichwein-Hauptschule in Dahlblruch ein
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2016
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3. Januar
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Der letzte Gottesdienst findet in der evangelischen Kirche in Dahlbruch statt
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2016
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Februar
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Auf dem Schulhof der ehemaligen Hauptschule in Dahlbruch werden zwei Container aufgestellt, in denen 36 weitere Asylanten Platz haben
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2016
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23. Februar
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Die neuen schnellen Internetanschlüsse für Dahlbruch sind da und zwar bis zu 50 Megabit pro Sekunde
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2016
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3. Juni
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Ein Blitz ist in die mächtige Trauerweide in Dalbruch auf dem Bernhard Weiss Platz geschlagen. Sie wurde daraufhin gefällt. Eine neue Trauerweide ist durch eine Spende wieder gepflanzt worden
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2017
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5. Juni
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Heinrich Weiss Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der SMS Group, spendet an seinem 75. Geburtstag zwei Millionen Euro für das Großprojekt Kultureller Marktplatz Dahlbruch
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2017
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Juni
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Die SMS Group stellt das ehemalige Ladenlokal Wilhelm Neus in der Wiesenstraße in Dahlbruch dem ökumenischen Tisch mietfrei zur Verfügung. Bisher erfolgte die Lebensmittelausgabe in der evangelischen Kirche, die die Gemeinde geschlossen hat und verkaufen will
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2018
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Februar
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Mit weltweit rund 13.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,4 Mrd. Euro im Jahr zählt die SMS Group zu den größten Arbeitgebern im Anlagen- und Maschinenbau zur industriellen Verarbeitung von Stahl, Aluminium und NE-Metallen
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2018
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April
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SMS Group will die Belegschaft Bundesweit bis 2020 um 570 Mitarbeiter reduzieren. Auf den Standort Dahlbruch der rund 2000 Beschäftigte hat sind 150 Mitarbeiter betroffen. Eine sichere Quelle verlautet, dass von den 150 Mitarbeitern schon 104 in Altersteilzeit sind
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2018
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Juli
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Die AWO Wohnstätte Dahlbruch ist eine Betreuungseinrichtung für Menschen mit Behinderung. Sie hat Platz für 40 Personen
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2018
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September
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Der Dahlbrucher Alexander Kreuz wurde in England, in der Nähe von London, Europameister im Sportschießen
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2018
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14. November
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Der Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg für die 2. und 3. Bauabschnitte des “Kulturellen Marktplatzes” ist mit einer Förderung in Höhe von 2.263.656 Euro bei der Stadt Hilchenbach eingegangen
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