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Gebr. Klein - Dahlbruch, Eisengießerei in Dahlbruch
Der Dahlbrucher Reckhammer ging am 06. April 1790 für einen Kaufpreis von 1.600 Talern in den Besitz des Gewerken Johannes Klein aus Ferndorf. Dieser vererbte ihn wieder an seinen Sohn Friedrich Adolf Klein, der in Siegen wohnhaft war. Vier Söhne von ihm bauten den Hammer in eine Eisengießerei um.
Die neue Firma hieß laut Concessionsurkunde vom 08. November 1834 ’’Geb. Klein - Dahlbruch, Eisengießerei in Dahlbruch‘’. Die Leitung übernahm August und Wilhelm Klein. Man beschäftigte sich zunächst mit Potterie- und Kunstguss. Gegossen wurden Zimmeröfen in allen Formen, Kochherde, Grabkreuze usw. aus einem Kupolofen. Es soll der erste Ofen dieser Art gewesen sein, der in Deutschland aufgestellt worden ist und 1836 in Betrieb ging. Der Gießerei waren eine Ofenschleiferei und eine Dreherei angegliedert. Es bestand auch eine Schlosserei zum Beschlagen von Öfen und Herden.
Drei der vier Brüder, die 1834 die Firma Gebr. Klein gründeten. Von links nach rechts: Aug. Klein (der Ältere), Geh. Kommerzienrat Friedr. Klein und Kommerzienrat Wilh. Klein
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Bereits 1837 goß man Walzen und zwei Jahre später produzierte man die ersten Maschinenteile. Im Jahre 1846 baute man Hammergerüste sowie zusammengesetzte Schwungräder mit Holzrahmen. Konstruiert und gefertigt wurden anno 1848 in Dahlbruch Scheren und Bohrmaschinen, aber auch an Dampfmaschinen wagte man sich.
Ein Jahr später kam die erste Betriebsdampfmaschine hinzu. Es war eine stehende Einzylinder - Dampfmaschine. Das Gestell hatte gotische Formen und sie diente zum Antrieb der mechanischen Werkstatt. Die Energie für die Schleiferei und Gießerei lieferten nach wie vor zwei Wasserräder. Das Gebläse für die Gießerei bestand aus zwei stehenden Zylindern. Hieran war auch ein Pochwerk zum Zerkleinern der Schlacke angegliedert. Später wurden die Wasserräder durch Turbinen ersetzt, die noch sehr lange in Betrieb waren. So ist die letzte Turbine erst im Jahre 1908 demontiert worden.
Mit dem Bau der Dampfmaschinen begann quasi ein neuer Zeitabschnitt in der Siegerländer Industrie. Für die Gebrüder Klein in Dahlbruch erfolgte ab diesem Zeitpunkt eine unvorstellbare unternehmerische Entwicklung. Es wurden in ihrer Fabrikation nun fast jedes Jahr neue Zweige in der Entwicklung und
Blick auf die Firma Gebr. Klein - Im Hintergrund Müsen
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der Produktion aufgenommen.
So baute man 1850 schon Lokomotiv - Wasserkrane, obwohl im Siegerland noch keine Eisenbahn fuhr. Aber auch Schiebebühnen, Papierwalzen, Glühtöpfe, Kammwalzen und Walzwerksteile wurden damals hergestellt. Ein Jahr später fertigte man Achsendrehbänke, Pochwerke, Saugstutzen, Schneidemühlen und Winderhitzungsapparaturen. Anno 1852 wurden Fördermaschinen, 1853 Dampfhämmer, Brückenwaagen und 1854 Dreschmaschinen, Quetschwalzwerke sowie Walzenständer auf dem Markt angeboten. Komplette Walzwerke für Luppen und Bleche sowie Antriebsmaschinen und Dampfpumpen wurden bereits 1856 verkauft. Ein Jahr später kamen größere, liegende Dampfgebläsemaschinen und Betriebsmaschinen als neue Produkte hinzu. Die Palette erweiterte sich im Jahre 1858 mit Mehlmahlmühlen und 1859 mit Aufbereitungsmaschinen nebst Drahtzügen. Die Entwicklung riss nicht ab und so kamen 1860 Dampffördermaschinen, Drehscheiben, Lochmaschinen und Lohmühlen hinzu. Als Neuentwicklung wurden 1865 Wasserhaltungsmaschinen angeboten.
In der Nacht vom 14. bis 15. Februar 1867 wurde das Werk in Dahlbruch durch eine gewaltige Feuersbrunst fast vollständig zerstört. Von der Feuerversicherung wurden für diesen Brandschaden 36.401 Taler, 5 Sgr. und 5 Pfg. ausgezahlt. Noch im selben Frühjahr wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, der die Fabrik nach modernen neuzeitlichen Gesichtspunkten entstehen ließ. Friedrich Klein, der den Wiederaufbau leitete, erkrankte dabei an einer Lungenentzündung und starb daran im April 1867. Da die Modelle für den Guss zum größten Teil verbrannt waren, wandte man sich nun immer mehr dem Maschinenbau zu.
Produkt-Datenblatt der Maschinenbau-Actien-Gesells chaft, vorm. Gebr. Klein
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Die Konstruktion und Abmessungen der Maschinen wurden moderner, fortschrittlicher und größer. Bereits im Jahre 1868 wurde eine Dampfgebläsemaschine mit großen Abmessungen für die Heinrichshütte gebaut. Um den Hauptträger hierfür an die Baustelle zu transportieren, und dies geschah zum Teil noch mit dem Pferdegespann, musste die Siegbrücke bei Hamm an der Sieg schon damals verstärkt werden.
Im darauf folgenden Jahr bot man Dampfschnellhämmer an. Bereits 1870 verkaufte man komplette Drahtwalzwerke mit allen Hilfsmaschinen. Es folgten anno 1871 Koksausdrückmaschinen, Kompressoren und Pumpmaschinen. Für dicke Bleche mit großen Abmessungen wurden 1872 Grobblechwalzwerke angeboten. Luppenbrecher kamen ein Jahr später von Kleins auf den Markt. Es folgten 1874 Walzendrehbänke, Kreissägen und Feinwalzwerke. Anno 1876 bot man Drucksätze, gabelsche Ventilatoren, Gestänge, Rollscheren und Messingwalzwerke an. Ein Jahr später brachte man Verbunddampfmaschinen auf den Markt.
Nach dem Brand hatte man immer mehr Walzwerksanlagen entwickelt und verkauft. Damit hat man bereits vor über 140 Jahren, wenn auch unbewusst, den Weg für die Zukunft im Dahlbrucher Werk gelegt, nämlich Walzwerksanlagen aller Art zu entwickeln und in Dahlbruch zu bauen und natürlich auch zu verkaufen. Dies ist bis heute im Ferndorftal aufrechterhalten und weiterentwickelt worden. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die jetzige Nachfolgerin SMS DEMAG AG zu den
Produkt-Datenblatt der Maschinenbau-Actien-Gesells chaft, vorm. Gebr. Klein
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größten und bedeutendsten Walzwerkshersteller n unseres Erdballes gehört. Ja, so gehört auch heute noch der kleine Ort Dahlbruch, auf dem Gebiet des Walzwerksbaues, zu den bedeutesten Orten der Welt.
Die Gebr. Klein/Dahlbruch stellten im Jahre 1880 auf einer Messe in Düsseldorf eine stehende Verbunddampf-Gebläsemaschine aus. Sie war für die damalige Zeit nach den neuesten technischen Erkenntnissen gebaut worden und wurde bahnbrechend auf dem Gebiet des Gebläsemaschinenbaus.
Der Umsatz stieg gewaltig, als im Jahre 1884 das Werk einen Bahnanschluss erhielt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Geb. Klein/Dahlbruch anno 1885 enorm vergrößerten. Im Jahre 1887 heißt es in einem Werbeschreiben: ,, Auf dem seit dem Jahre 1835 in Betrieb stehenden Werke befinden sich gegenwärtig 4 Kupolöfen, 1 Flammofen, Betriebsdampfmaschinen, verschiedene Turbinen und 50 Werkzeugmaschinen.’’ Dies waren meist große Werkzeugmaschinen.
Man schrieb das Jahr 1888 und die bis dahin offene Handelsgesellschaft wurde am 25. Februar in eine Aktiengesellschaft umbenannt. Der neue Name hieß, ’’ Maschinenbau Act.-Ges. vorm. Gebr. Klein in Dahlbruch’’, mit einem Aktienkapital von 1,2 Millionen Mark. Den Vorstand bildeten Kommerzienrat Wilhelm Klein sen., Ernst Klein und August Klein jun. .
Nach dieser Umwandlung der rechtlichen Form wurde das Werk in Dahlbruch 1889 und 1896 stark vergrößert. Angeboten wurden schlüsselfertige Anlagen von Walzwerken jeder Art. Aber auch Anlagen für Aufbereitungen, Hochöfen und Tiefbauten wurden produziert. Weiterhin Dampfmaschinen sowie Sand- und Lehmgusswaren aller Art, besonders aber Maschinenguss. Aus bestem Siegenschen Eisen bot man Weich- und Hartwalzen an.
Diese sehr gute Entwicklung des kleinschen Unternehmens bekam der Mitbegründer August Klein zu seinem 80. Geburtstag anno 1890 in Gedichtform in folgender Weise vorgetragen:
Vor fünfzig und mehr Jahren am Waldesrand ward begonnen mit Eisengießhallen, zu bilden darin mit geschickter Hand nutzbare Geschirre vor allem Kochherde und Töpfe verschiedener Art sowie Acker- und Wirtschaftsgeräte, die Öfen geschliffen mit mancher Zierart auch Eisen zu süßen Gebäcke.
Bald wuchsen die Räume der Arbeiter Zahl das Wasserrad weicht der Turbine, Maschinen entstanden nach klüglicher Wahl und Dampf bewegt die Getriebe. Durcheile die Zeit wie’s ist und war, wie’s entstanden unter Arbeit und Mühen, einst Reckhämmerlein schlicht und bar, heut Maschinenbauanstalt im Blühen.
Der Maschinenbau blühte in Dahlbruch wirklich. Aus diesem Grunde beschloss man am 7. März 1896 in Riga der Hauptstadt Lettlands, die damals zu Russland gehörte, eine Zweigniederlassung zu errichten. Als kaufmännischer Leiter des Werkes wurde Gustav Klein von der Heinrichshütte bei Au an der Sieg bestellt. Die technische Verantwortung bekam Oberingenieur Gustav Kuphaldt aus Dahlbruch. Beide wurden am 07. Januar zu Vorstandsmitgliedern der Abteilung Riga bestimmt. Das Aktienkapital der Firma Klein wurde hierdurch auf 4.000.000,00 Mark erhöht.
Nachdem am 3. April 1873 Kommerzienrat Heinrich Klein, einer der Mitgründer, verstorben war, folgte ihm am 22.06.1894 Kommerzienrat Wilhelm Klein, am 13. November 1897 August Klein und der letzte der vier Brüder, der geheime Kommerzienrat Friedrich Klein aus Siegen am 26.05.1898. Alle waren hoch betagt in geistiger und körperlicher Frische bis an ihr Lebensende tätig. Mit Ableben der Gründergeneration und durch Änderung der Firmenform in eine AG wurde das patriarchalische Verhältnis, welches früher zwischen den Kleins und den Arbeitern sowie zu vielen Dalbruchern bestand, verschoben. Ja, es waren schon ehrwürdige Personen. Dies kommt auch zum Gedächtnis an Heinrich im April 1873 zum Ausdruck.
Die beiden letzten Verse lauten:
Drum bot Fortuna gerne Dir die Hand, aus Berg und Hütten goss sie ihren Segen, wie allen, die mit Maß und mit Verstand und mit Bedacht die fleiß’gen Hände regen. Hat dieser Tote nicht verdient sein Los? Dem Armen Freund und gütiger Berater den Seinen aber allen, Klein und Groß, ein unvergessener liebevoller Vater.
So lebtest Du, ein Vorbild nah und fern, in Stadt und Land geachtet und geehrt, vom Throne selbst und königlichen Herrn zum Rat erhoben, den Du nicht begehrtest. So geh in Frieden, denn Dir sei die Erde leicht und Ruhe aus von Arbeit und Beschwerden. Was Du gewollt, erkämpfet und erreicht, das wird Dir hier zum schönsten Denkmal werden.
So brauchten die Dahlbrucher Eltern seinerzeit keine Schulbücher zu bezahlen, denn dies wurde damals von Kleins übernommen. Bereits anno 1858 wurde bei den Gebr. Klein eine Betriebskrankenkasse gegründet. Die Krankenkasse besteht heute noch und wird unter BKK der SIEMAG geführt. Eine Anekdote kennzeichnet zunehmend, wie das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer damals war. Der alte August ging in seinem Park spazieren. Er sah wie sein Gärtner Flender, der Park und Garten in Ordnung halten musste, und sein Gehilfe sich auf Gartengeräte stützten, in der Gegend herumschauten und ganz gemütlich dabei ihre Pfeife rauchten. ,,Flender’’ rief der Kommerzienrat, ,,was hast Du eigentlich heute gemacht?’’, Nichts, Herr Kommerzienrat’’, erwiderte Flender. Der
Anzeigenwerbung der Firma Gebr. Klein aus dem Jahre 1907
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Alte fragte weiter: ,,Und der, der bei Dir steht, was hat der gemacht?‘’ ,,Der hat mir geholfen,’’ war die Antwort. August drehte sich um, lachte und ging weiter.
Das Geschäft lief gut und so wurden um 1900 weitere Hallen in Dahlbruch gebaut. Da man auch auf die äußere Fassade großen Wert legte, wurden die Wände dieser Hallen aus Ziegelsteinen gemauert und verfugt. Selbst die Fensterstürze wurden in Bögen aus Ziegel gemauert. Auch die mächtigen Stützen, auf den hoch oben die Kranbahn lag, waren aus tausenden Ziegelsteinen gemauert. In unmittelbarer Nähe, in der Müsener Straße (heute Zahnarzt Schmitt), war eine alte Ziegelbrennerei, woher man die Ziegel bezog.
Das russische Zweigwerk musste schwere Zeiten durchmachen. So entstand am Abend des 15. August 1904 ein gewaltiger Brand, der große Teile der Fabrik in Schutt und Asche legte. 450.600,00 Rubel wurden von der russischen Feuerversicherung für den Brandschaden bezahlt. Da man viele Aufträge hatte wurde sofort nach dem Brand mit dem Wiederaufbau begonnen. Aber nur wenig später während des japanisch-russischen Krieges brachen Arbeiterunruhen aus, von denen das Werk nicht verschont blieb. Aber auch die darauf folgende Revolution in Russland brachten für die Firma schwere Rückschläge.
Die Produktion war die gleiche wie im Dahlbrucher Werk. Das Geschäft lief nach der Revolution zufriedenstellend an und versprach sogar sehr gut zu werden. So waren im Jahre 1912 in Riga 34 Beamte, so nannte man seinerzeit die Angestellten der Firmen in Deutschland und 362 Arbeiter beschäftigt. Das Dahlbrucher Mutterwerk hatte zu dieser Zeit 157 Beamte und 540 Arbeiter. Anno 1912 betrug
Blick auf die Firma Geb. Klein anno 1890. Im Vordergrund einige Häuser der Schweisfurth
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derUmsatz in Riga 2.652.053 Kg, was einen Wert von 2.415.367,00 Mark hatte. In Dahlbruch wurden ein Jahr später 5.936.516 kg produziert, was 4.480.592,00 Mark einbrachte.
Etwa 70 verschiedene Walzwerke verkauften die Gebr. Klein alleine nach Russland. Damit ist den Kleins offenbar ein erheblicher Anteil an der Industrialisierung bei dem riesigen Russland bzw. der UDSSR zugefallen. Als ich Anfang der 1960er Jahre lange Zeit für die Siemag in Rumänien auf Montage war hatte ich ein interessantes Erlebnis. Der Neubauchef kam eines Tages und sagte, ihr habt in Dahlbruch doch noch ein sehr bekanntes Walzwerkunternehmen. Nach einer Diskussion wollte er den Beweis antreten und führte mich zu einer alten Richtmaschine die irgendwo aus Rumänien stammte. Auf ihr war fein säuberlich aufgegossen: ’’Gebr. Klein Dahlbruch’’.
In diesem Erfolgskurs brach dann 1914 der erste Weltkrieg aus und die Produktion kam in der Rigaer Maschinenfabrik zum Erliegen. Die beiden damaligen Werksleiter wurden von den Russen in Haft genommen. Im Jahre 1915 wurde der Betrieb in Riga von den Russen vollständig ausgeräumt, so dass nur noch die Gebäude stehen blieben. Ob eine Entschädigung hierfür bezahlt
wurde, und wie hoch diese war, ist mir nicht bekannt. Die Produktion jedenfalls wurde von der Firma Klein danach in Riga nie wieder aufgenommen.
Bei Beginn des ersten Weltkrieges wurde die Produktion in Dahlbruch auch auf Kriegsmaterial umgestellt. So fertigte man neben den ursprünglichen Erzeugnissen auch Granaten, Flugzeugmotore, -zylinder, Pressen, Teile von Geschützen usw. Anno 1915 wurde das Stammwerk erneut vergrößert. In den Kriegsjahren 1917/18 waren in Dahlbruch 127 Beamte 369 Arbeiter, 50 Frauen und 34 Kriegsgefangene beschäftigt. Die Löhne stiegen von 1914 bis 1919 um über 100 % und mussten verkraftet werden. Von den 356 Mitarbeitern, die im Kriege waren, kehrten 283 heim. Ihnen wurde durch den Aufsichtsrat ein Ehrengeschenk von 5.000,00 Mark bewilligt.
Nach dem verlorenen Krieg herrschte in Deutschland bittere Armut. Die Arbeitslosenzahlen sowie die Inflation wurden immer bedrohlicher. Auch ein Teil der Industrie, der früher einen hohen Exportanteil hatte, war in großen, langjährigen Schwierigkeiten. Hierzu zählten auch die weltweit bekannten Geb. Klein, Dahlbruch. 50% des Aktienkapitals, welches auf 10 Millionen Mark erhöht worden war, ging Anfang der 20er Jahre in fremde Hände. Wenn auch durch den Verkauf von Vorzugsaktien die Mehrheit der Stimmrechte erhalten blieb, begann die schwerste Zeit in dem über viele Jahrzehnte so bedeutenden Unternehmen. Ein Betrieb, der über Generationen für die Arbeit und somit für den Lebensunterhalt im Ferndorftal ganz entscheidend beigetragen hat, kommt in Schwierigkeiten.
An dem Aktienpaket, das nicht mehr den Familien Klein
gehörte, war ein Industrieller aus dem Nachbarort Ernsdorf beteiligt. Es war Friedrich Flick, der schon damals mit seinem Kapital mächtigen Einfluss hatte. Da schon immer in der Großindustrie mit harten Bandagen gekämpft wurde, erholte sich der Betrieb Klein nicht mehr und er rutschte immer weiter in Liquiditätsschwierigkeiten. So kam es auch, dass die monetären Kräfte der ‘’Maschinenbau Actienges. vorm. Gebr. Klein Dahlbruch’’ im Jahre 1927 am Ende waren. Die größte damalige Konkurrentin, die DEMAG, hatte den Würgegriff für dieses Unternehmen schon angesetzt. Sie wollten die Firma Gebr. Klein erwerben und dem Erdboden gleich machen. Heinrich und Karl Weiss von der Siegener Maschinenbau Aktiengesellschaft und Friedrich Flick, der sich um die Siegerländer Arbeitsplätze seinerzeit Sorge machte, übernahmen schließlich die Initiative und brachten das damals wie heute weltweit anerkannte Unternehmen in den Weiss’schen Besitz. Die Ära Klein/Dahlbruch ging damit zu Ende.
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